Aktuelle Situation Charleston (SC)
Das Jahr 2020 schuf einige erschwerte Bedingungen für die Logistik-Branche. Es begann mit einem Einbruch der Nachfrage im Frühjahr, als Länder auf der ganzen Welt Sperrmaßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung von COVID-19 zu stoppen. Im Spätsommer stieg die Nachfrage wieder an, da die Verbraucher vermehrt online einkauften. Steigende Volumina und strategische Veränderungen prägten die Branche. Das Rekordvolumen hält an.
Die beladenen Importe am Hafen von Charleston stiegen im Mai um 46,5 % im Vergleich zum Mai 2020 und um 21,6 % im Vergleich zum Mai 2019. Ein Großteil dieses Wachstums ist auf pandemiebedingte Verschiebungen in den Kaufgewohnheiten von Einzelhandelsprodukten und Haushaltswaren zurückzuführen. South Carolina Ports verzeichnete im Mai einen Rekord beim Containerumschlag im Hafen von Charleston und damit den dritten Monat in Folge mit einem Rekordvolumen. Viele Schiffe warten allerdings tagelang auf Be- und Entladungen. Verzögerungen der Schiffe resultieren.
Hinzu kommt der weiterhin anhaltende Mangel an LKW-Fahrinnen und –Fahrern. Während der Pandemie setzten die Notwendigkeit von Lebensmittellieferungen, der verstärkte Online-Einkauf und der Transport von COVID-19-Impfstoffen nach deren Eintreffen die ohnehin schon stark unterbesetzte LKW-Branche zusätzlich unter Druck. Trucking-Unternehmen im gesamten Bundesstaat South Carolina haben Mühe, Fahrer für den Transport ihrer Waren zu finden. Nach Angaben der American Trucking Association fehlten Ende 2019 61.000 Lkw-Fahrer. Die Pandemie hat das Problem nur verschlimmert. Laut der South Carolina Trucking Association werden im Palmetto State 2.000 bis 3.000 Fahrer benötigt. Aus diesem Grund müssen Trucks bis zu vier Wochen im Voraus gebucht werden, bei erhöhten und sogar teilweise verdoppelten Preisen. Amerikas Lkw-Fahrer transportieren derzeit ungefähr 70 Prozent des nationalen Frachtaufkommens.